Vom analogen zum digitalen TV bis hin zu IPTV

25.02.2021

Das analoge TV, das jedermann kannte, Jung und Alt … ach was waren das für Zeiten. Man hatte seine ersten 20 Sender, dann 40 und es fehlte einem an nichts. Hinzu kam noch ein UKW, das wir beherrschten, kannten und gerne hörten. Erinnern Sie sich? Die Werbung in eigener Sache von den Radiosendern als es hiess «Sie empfangen uns auf 89.87 MHz». Jedem war klar: das Radio kurz auf gewünschte Frequenz drehen und es lief. Doch plötzlich, als Anfang der 2000er-Jahre, die Rede von DVB-T oder auch digital TV war tönte es: «Mein Gott, wer braucht das? Für was ist das gut? Es reichen doch diese Sender.» Diesmal liess uns der Gedanke, das zu sehen und zu probieren, nicht los. Genauso wie der innerliche Stolz, so etwas zu haben. Was für eine Veränderung! Es war ganz klar das bessere Bild, eine viel grössere Anzahl Sendern und etwas, was kaum noch weg zu denken ist, das elektronische TV-Programm (EPG). Zum TV kamen noch viele andere Geräte hinzu wie DVD-Player, Videorecorder, Audioanlagen oder Spielkonsolen. Jahre zogen ins Land, digital TV und auch das doch etwas in die Jahre gekommene UKW-Radio funktionierten sag- und klaglos vor sich hin.
Nun aber war es an der Zeit, die bisherigen Techniken zu überdenken. Ziemlich schnell kam die Rede auf IPTV und VOD, Recorder, Timeshift und und und …
IPTV: Was ist das? Was kann das? Und vor allem, was kann es mehr als das bewährte Digital TV?
Grundsätzlich sagt es der Name schon – TV über IP also übers Internet.
• VOD (Video on Demand): Filme können nun nach Lust und Laune gemietet werden. Es gibt die Möglichkeit, zu Hause Kinoabende zu verbringen.
• Recorder: Im Grunde ist es ein Aufnahmegerät, das nicht mehr im Wohnzimmer steht, sondern seinen Platz bei den TV-Anbietern findet. Heute sind es keine Videooder DVD-Recorder mehr. Nein, es sind einfach Festplatten wie sie jeder PC hat. Weg mit diesen Recordern hin zu mehr freiem Platz auf den TV-Möbeln gibt. Und noch viel wichtiger: Ein oder auch zwei Fernsteuerungen weniger.
• Timeshift/Replay: Auf deutsch wird es auch als zeitversetztes Fernsehen bezeichnet. Diese Replay Funktion ermöglicht es, Sendungen bis zu sieben Tage in die Vergangenheit «zurückzuschauen».
Wer kann sich noch erinnern? Unangemeldeter Besuch und man wird aus seiner Lieblingssendung gerissen. Keine Chance mehr, jetzt noch das Video/DVD-Gerät zu programmieren. Mit IPTV reicht ein Tastendruck, um die Sendung zu stoppen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder weiterzuschauen. So manch einer hatte schon den Gedanken: «Ich liebe diese Taste»

Was sind nun die besonderen Vorzüge des IPTV ?
• Die Einfachheit und Bedienbarkeit, wenn man an die zuvor genannten vielen Geräte denkt
• Bei etwas neuern Fernsehgeräten nur noch eine Fernbedienung – ganz so wie früher
• Keine sperrigen und oft viel zu gross geratene Recorder auf dem TV-Möbel
• Sendungen zur gewünschten Zeit geniessen.
• Keinen Gedanken daran verschwenden, etwas zu versäumen
• Eventuell auch um Werbepausen zu umgehen
• Pause nur mit einer Taste
• Sendungen im Voraus oder auch im Nachhinein aufnehmen
• An grauen Winterabenden Kino zu Hause im Kreise der Familie geniessen.
IPTV funktioniert mit jedem Internetanschluss. Einzige Voraussetzung ist eine gewisse Bandbreite. Es kann sein, dass das in die Jahre gekommene Kupfer/TV-Kabel die Bandbreite nicht bieten kann. Beim herkömmlichen Telefonkabel spielt auch die Distanz eine gewichtige Rolle. Man muss davon ausgehen, dass in Zukunft auch das letzte Kupfer/TV-Kabel durch Glasfaser abgelöst wird. Was passiert mit dem alten Kabel - TV? Dieses Kabel oder dessen Rohre müssen nun für Glasfaser oder auch für eine Netzwerkverkabelung genutzt werden. Glasfaser bis in die Wohnung ist kein Muss, wenn das Glasfaser durch die LKW schon bis in den Keller gezogen wurde, zahlt es sich aus, es bis in die Wohnung legen zu lassen. Adapter/Übergänge auf alte Kabel sind zeitlich begrenzte Lösungen.
Ein Wechsel auf IPTV bringt also viele Vorteile.
Glasfaser und Netzwerkinstallationen sind Investitionen, die auch in der Zukunft ihre Berechtigung haben. Digital TV oder auch Sat-Lösungen bieten viele Möglichkeiten, aber um dort annähernd die Funktionen wie beim IPTV zu haben, muss tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Text: Armin Moser

Liechtensteiner Volksblatt

Schließen